Nachdem wir aus Yazd herausgefahren sind, ging es stetig bergauf. Wir stiegen 80 km lang bis auf 2600 m Höhe. Diesmal hatten wir wieder eine ausgefallene Übernachtungsmöglichkeit gefunden, wir übernachteten nämlich in einer der Rettungsstationen (Emergencystation), die es hier häufig an den Fernstraßen gibt. Auf der Station gab es zwei Sanitäter und einen Rettungswagen. Wir schliefen zusammen mit den Sanitätern in einen Raum. Die Nacht blieb ruhig, es gab keinen Einsatz für sie. Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam. Danach fuhren wir weiter bis Abarkuh.
In Abarkuh trafen wir auf jemanden dessen Familie einen Pistaziengarten hat. Er lud uns zu sich nach Hause ein, wo wir Mittag aßen und ein Nickerchen machten. Anschließend zeigte er uns mit seinem Auto die Gegend rund um Abakuh. Wir besuchten ein Grabmal mit toller Aussicht auf die Stadt und Umgebung. Dann zeigte er uns den ältesten Baum Asiens „Sarv-e Abar-Kuh“, eine bis zu 4500 Jahre alte Zypresse in Abarkuh. Ich hätte nicht vermutet hier einen der ältesten Bäume der Welt zu sehen, zum Glück haben wir wieder jemanden getroffen der uns das alles zeigte und erklärte. Er zeigte uns auch noch seinen großen Pistaziengarten, wo ich zum ersten Mal Pistazienbäume sah. Es war gerade kurz vor der Erntezeit und er bot uns viele Pistazien zum Probieren an. Wir fuhren an diesem Tag noch bis zu einem kleinen Ort, wo die Fernstraße direkt nach Shiraz führt.
Leider fanden wir am nächsten Morgen kein Restaurant oder Geschäft was geöffnet hatte, die machen meistens erst nach 10 Uhr auf. Wir fuhren erstmal 30 km bergauf, bis mir dann einfiel das ich noch eine Packung Spagetthi aus Armenien dabei hatte. So kochten wir dann auf 2100 m Höhe unser Frühstück in dem Schatten eines Straßenschild. Wir fuhren bis Pasargadae, wo wir am nächsten Morgen eine mehr als 2000 Jahre alte Stätte des Königs Kyros II. besuchten. Anschließend fuhren wir bis Persepolis wo wir eine noch eindrucksvollere Ruinenstadt sahen. Ich besuchte Persepolis gleich zweimal, einmal am Abend bei Sonnenuntergang und am nächsten Tag am Vormittag. In Persepolis trafen wir eine Konvoi Deutscher und Österreicher die mit dem eigenen Caravan schon ein halbes Jahr unterwegs sind, zwei von denen hatte ich bereits in Meybod getroffen. Wir tauschten unsere Erfahrungen aus die wir bisher im Iran gemacht hatten. Von Persepolis waren es nur noch 60 km bis nach Shiraz, allerdings hatten wir noch zwei Anstiege von über 2000 m zu überwinden. Von Yazd nach Shiraz ging es häufig bergauf und bergab.