Ursprünglich wollte ich von Dresden aus weiter nach Prag fahren. Mein Kopf wollte dahin, doch nicht mein Körper. Steffka redete mir ins Gewissen, dass es besser sei nicht so eine große Tour zu machen, da ich mich sehr auf das Rad fahren konzentrieren muss, tagsüber oft schlafe und schon bei kleinen Hügeln schiebe. Am 23.11. fuhr ich an der Elbe weiter, doch nicht nach Prag, sondern nach Leipzig. Einen Tag zuvor hatte es angefangen zu schneien, dies war eine ganz neue Herausforderung für mich. Da ich im Winter noch nie Radreisen gemacht habe. Zuerst fuhr ich den Elberadweg entlang, dass war noch einfach. Hinter Meißen verließ ich dann den Elberadweg und fuhr über kleinere Radwege und Landstraßen weiter, das Gelände wurde hügelig. Nach 60 Km fand ich auf einem Feld eine abgelegene Stelle zum Zelten, hier kam niemand vorbei. Es war -1°C in der Nacht, zum Glück hatte ich mir einen neuen Schlafsack in Dresden gekauft (der alte war kaputt und hielt nur bis +10°C warm), diesmal habe ich nicht gefroren.
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Wieder unterwegs – Von Berlin nach Dresden
Nachdem ich in Japan schwer krank wurde und fast nicht mehr laufen konnte, war ich mir nicht sicher ob ich jemals wieder eine Radreise machen kann. Doch ich hatte großes Glück, nach drei Monaten Pause (und Krankenhaus und Reha) fühlte ich mich wieder fit genug um auf Reisen gehen zu können. Mein erstes großes Ziel war Dresden, wofür ich drei Tage eingeplant hatte. Vor mehr als dreieinhalb Jahren, zu Beginn meiner Reise, bin ich schonmal nach Dresden gefahren. Diesmal nahm ich aber eine andere Strecke, denn ich wollte durch den Spreewald und die Lausitz fahren.
Flug zurück nach Berlin und Krankenhausaufenthalt
Einen Monat verbrachte ich in Taiwan. Den kompletten August. Es regnete fast jeden Tag und zwei Wirbelstürme trafen die Insel. Ich schlief jeden Tag 12 Stunden am Stück und am Nachmittag nochmal zwei Stunden. Leider ging es mir nicht besser, ich zog es vor liegen zu bleiben, denn sobald ich Aufstand war mir schwindelig. Mitte August ging ich zum Arzt und lag kurz darauf drei Tage im Fengyuan Krankenhaus. Ein Neurologe untersuchte mich dort, weil ich eine Gangstörung hatte. Er untersuchte aber nur die lebensbedrohlichen Dinge wie Tumor oder Krebs. Ich kam zweimal in die Röhre (MRT). Er hat aber nichts weiter gefunden und empfahl mir nach Deutschland zurück zu kehren, wenn es nicht besser wird. Es wurde tatsächlich nicht besser.
Dreiflüssestadt Passau
Die Stadt Passau hat mir sehr gefallen. Es gibt eine schöne Altstadt. Man sieht viele Kreuzfahrtschiffe die hier anlegen. Donau, Inn und Ilz fließen hier zusammen. Wir machten uns bei schönem Wetter ein ruhiges Wochenende auf dem idyllischem Zeltplatz an der Ilz. Auf dem Zeltplatz traf Guillaume wieder auf seine Landsleute. Ein französisches Paar mit Kind war auch mit dem Fahrrad unterwegs und wir grillten zusammen. Ich lernte noch weitere Radler kennen, dieser Platz ist ein guter Treffpunkt für Radreisende.
Männertag auf Bairisch
30. Reisetag
1.615 km
Um 6 Uhr in der Früh wurde mein Name gerufen. Was Guillaume ist schon wach, dachte ich mir. Er war schon draußen am Zusammenräumen. Na gut er brauch ja noch mehr Zeit als ich. Es gab kein Frühstück, wir sattelten um 8 Uhr auf und fuhren nach Dingolfing. Hier wollten wir uns etwas zu Essen kaufen, das letzte Mal hatten wir vor 2 Tagen eingekauft und standen nun mit leeren Mägen da.
Irgendwas war heute anders als sonst, obwohl es Donnerstag war, hatte der Kaufland geschlossen. Oh man, dann erst fiel mir ein, dass heute ein Feiertag ist. Wie konnte ich das nur vergessen und das auch noch an meinem Geburtstag. Wir fuhren dann zu einem McDonalds, dort lud mich Guillaume zu einem Frühstück ein. Ich aß 5 Croissants mit einer dicken Schicht Butter und Nutella, dabei fühlte ich mich wie Gott in Frankreich.