Den Sonntag verbrachten wir in Wien, wir radelten durch die schöne Altstadt auf der Südseite der Donau. Nachdem ich München und Wien gesehen habe, verstand ich nun warum Guillaume immer sagt, das Berlin nicht schön sei. Wenn man hier im Zentrum ist, sieht man überall sehr eindrucksvolle Gebäude, dagegen muss man in Berlin schon genauer gucken und vieles sieht bei uns unfertig aus, wohingegen hier das Stadtbild im Zentrum nahezu perfekt erscheint.
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Von Linz nach Wien
Ich aß gerade meine restliche Pizza zum Frühstück, als ich ein Motorflugzeug tief über dem Flugplatz Linz-Ost anfliegen sah. Außer Guillaume und mir war keiner weiter da. Ich dachte mir, der wird doch nicht etwa hier landen. Doch das tat er, plötzlich stand eine YAK 52 auf dem Vorfeld. Schnell griff ich meine Kamera und lief zum Flieger. Ich war sehr erstaunt und fragte die Piloten, ob alles in Ordnung sei. Es stellte sich heraus, dass sie ein Motorproblem hatten und deswegen eine Sicherheitslandung in LOLO gemacht haben. Der Flugplatz ist ein reiner Segelflugplatz, nicht für Motorflugzeuge (auch nicht für UL) zugelassen. Deswegen war das eine kleine Sensation, die ich Werner sofort mitteilte. Bevor aber jemand vom Flugplatz ankam, waren die YAK schon wieder in der Luft. Ich hörte das die Flugsicherung hier angerufen hat und sich nach dem Flugzeug erkundigte. Hoffentlich bekommen die Piloten nicht allzu viel Ärger.
Flugtag in Linz
Morgens um 7 Uhr hingen tiefe Wolken über dem Flugplatz Linz-Ost, aber das METAR zeigte eine Besserung für den Tagesverlauf an. So entschied ich zu bleiben, ich wollte mir nicht die Gelegenheit entgehen lassen mal in Österreich fliegen zu können. Guillaume war das ganz recht, denn er hatte noch paar Besorgungen in der Stadt zu machen, u. a. den Haribo-Shop zu plündern.
Ich blieb auf dem Flugplatz um ja nichts zu verpassen. Der Himmel wurde immer blauer, der Wind blieb fast still und es regnete nicht mehr. Schon bald waren die ersten Piloten da. Gegen zwei kam, wie versprochen, Werner an und wir flogen mit einer Scheibe SF 25C, der D-KBUH. Über die Stadt durften wir leider nicht fliegen, wegen der Kontrollzone vom Flughafen Linz und weil uns dafür ein Transponder fehlte. Werner flog mit mir auf die nördliche Seite der Donau, Richtung Tschechien. Er lies mich auch mal steuern, ich fand den Falken ganz schön träge im Vergleich mit der C42. Das gutmütige Flugverhalten hat mich an die Wild Thing, auf der ich meine Lizenz gemacht habe, erinnert. Es war sogar enger als in der C42, doch das trübte den Flugspaß nicht. Es gab auch keine Headsets, gefunkt wurde mit einem Mikro wie bei einem CB-Funkgerät und den Funk hörte man über Lautsprecher – ist ja wie im LKW, dachte ich mir. Ich hatte etwas mit den Druckausgleich Probleme, meine Ohren knackten oft, vielleicht lag es an den Bergen, sonst starte ich immer von tiefer gelegen Plätzen. Werner stellte dann auch mal den Motor ab und wir segelten auf der Suche nach Thermik, die leider nicht so stark war. Nach einer knappen Stunde kehrten wir wieder zum Flugplatz zurück. Ich finde den Anflug auf LOLO sehr spannend. Die 900 m lange Graspiste verläuft parrallel zur Donau, der Queranflug geht über ein paar Berge, vor der Landung auf der Piste 33 muss man darauf achten nicht zu dicht an die Stromleitungen zu kommen, die hier über die Donau gehen. Wer hier gut landen kann, für den sind die Anflüge der Plätze in Brandenburg leicht zu meistern.
Servus Österreich
Nachdem wir Tanja zum Bahnhof in Passau brachten, fuhren Guillaume und ich weiter der Donau entlang nach Österreich. Wir überlegten direkt an der Landesgrenze zu übernachten, da gab es einen schönen Rastplatz, doch wir fuhren noch weiter. An einem Hof hielten wir an und hatten beide die Idee hier nachzufragen, ob wir unser Zelt auf deren Wiese aufstellen dürfen. Die Besitzer gaben uns umgehend eine positive Antwort und wir durften uns auf dem Grundstück niederlassen. Zum Abendbrot aß ich mal wieder Nudeln und Guillaume Reis. Der nächste Tag begann wieder früh für uns, das war auch gut so, denn somit hatten wir noch Zeit uns die Schlögener Schlinge anzuschauen. Eine markante Stelle der Donau, hier macht der Fluss einen u-förmigen Bogen. Um das zu sehen, sind wir einen Berg hochgelaufen, unsere Räder hatten wir unten bei einem Hotel untergestellt. Bei unserer Weiterfahrt zog ein Gewitter über die Donau. Mit dem Regen und den Bergen rechts und links der Donau erinnerte mich die Landschaft an Norwegen, es hätte auch ein Fjord sein können.