Erst am späten Nachmittag fuhren wir am 30. Mai von Bratislava weiter. Auf gutem Asphalt und mit Rückenwind fuhren wir noch 50 km bevor wir unser Zelt neben dem Deich aufstellten. Am nächsten Tag fuhren wir weiter auf der slowakischen Seite der Donau, wo der asphaltierte Radweg leider aufhörte und zu einer Schotterpiste wurde, wir nahmen dann die Straße. Bei Komárno wechselten wir die Seite und auch das Land. Wir fuhren nun durch Ungarn. Hier fielen mir gleich die schlechten Landstraßen auf, die viele Schlaglöcher aufweisen. In der Stadt Tata überlegten wir, wo wir übernachten können. Ich fragte eine Frau aus dem Ort, die uns den Weg zu einem öffentlichen (kostenlosen) Zeltplatz beschrieb. Dort gefiel es uns aber nicht, weil zu viele Leute hier am See langliefen. Im nächsten Dorf fanden wir ein Sportplatz wo wir in Ruhe zelten konnten. An diesem Tag hatten wir 105 km geschafft.
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Bratislava
41. Reisetag
2.103 km
Bereits um 13 Uhr kamen wir am Montag in Bratislava an und hatten 70 km geschafft. Die Strecke von Wien war sehr einfach, fast immer geradeaus und wir fuhren mit einem 20er Schnitt. Guillaume hatte für uns das „Paddler Hostel“ rausgesucht. Dort zelteten wir für 3,90 Euro die Nacht, weil das Mehrbettzimmer schon voll war und das Zweibettzimmer (20 Euro pro Person) nicht unser Budget entsprach. Die Leute vom Hostel waren sehr nett, wir konnten unsere Sachen einschließen und mit der Tram in die Stadt fahren (ein Ticket 70 ct). Bratislava hat wie Wien sehr interessante Straßenbahnen, die im Minutentakt ins Zentrum fuhren.
Wien
Den Sonntag verbrachten wir in Wien, wir radelten durch die schöne Altstadt auf der Südseite der Donau. Nachdem ich München und Wien gesehen habe, verstand ich nun warum Guillaume immer sagt, das Berlin nicht schön sei. Wenn man hier im Zentrum ist, sieht man überall sehr eindrucksvolle Gebäude, dagegen muss man in Berlin schon genauer gucken und vieles sieht bei uns unfertig aus, wohingegen hier das Stadtbild im Zentrum nahezu perfekt erscheint.
Von Linz nach Wien
Ich aß gerade meine restliche Pizza zum Frühstück, als ich ein Motorflugzeug tief über dem Flugplatz Linz-Ost anfliegen sah. Außer Guillaume und mir war keiner weiter da. Ich dachte mir, der wird doch nicht etwa hier landen. Doch das tat er, plötzlich stand eine YAK 52 auf dem Vorfeld. Schnell griff ich meine Kamera und lief zum Flieger. Ich war sehr erstaunt und fragte die Piloten, ob alles in Ordnung sei. Es stellte sich heraus, dass sie ein Motorproblem hatten und deswegen eine Sicherheitslandung in LOLO gemacht haben. Der Flugplatz ist ein reiner Segelflugplatz, nicht für Motorflugzeuge (auch nicht für UL) zugelassen. Deswegen war das eine kleine Sensation, die ich Werner sofort mitteilte. Bevor aber jemand vom Flugplatz ankam, waren die YAK schon wieder in der Luft. Ich hörte das die Flugsicherung hier angerufen hat und sich nach dem Flugzeug erkundigte. Hoffentlich bekommen die Piloten nicht allzu viel Ärger.
Flugtag in Linz
Morgens um 7 Uhr hingen tiefe Wolken über dem Flugplatz Linz-Ost, aber das METAR zeigte eine Besserung für den Tagesverlauf an. So entschied ich zu bleiben, ich wollte mir nicht die Gelegenheit entgehen lassen mal in Österreich fliegen zu können. Guillaume war das ganz recht, denn er hatte noch paar Besorgungen in der Stadt zu machen, u. a. den Haribo-Shop zu plündern.
Ich blieb auf dem Flugplatz um ja nichts zu verpassen. Der Himmel wurde immer blauer, der Wind blieb fast still und es regnete nicht mehr. Schon bald waren die ersten Piloten da. Gegen zwei kam, wie versprochen, Werner an und wir flogen mit einer Scheibe SF 25C, der D-KBUH. Über die Stadt durften wir leider nicht fliegen, wegen der Kontrollzone vom Flughafen Linz und weil uns dafür ein Transponder fehlte. Werner flog mit mir auf die nördliche Seite der Donau, Richtung Tschechien. Er lies mich auch mal steuern, ich fand den Falken ganz schön träge im Vergleich mit der C42. Das gutmütige Flugverhalten hat mich an die Wild Thing, auf der ich meine Lizenz gemacht habe, erinnert. Es war sogar enger als in der C42, doch das trübte den Flugspaß nicht. Es gab auch keine Headsets, gefunkt wurde mit einem Mikro wie bei einem CB-Funkgerät und den Funk hörte man über Lautsprecher – ist ja wie im LKW, dachte ich mir. Ich hatte etwas mit den Druckausgleich Probleme, meine Ohren knackten oft, vielleicht lag es an den Bergen, sonst starte ich immer von tiefer gelegen Plätzen. Werner stellte dann auch mal den Motor ab und wir segelten auf der Suche nach Thermik, die leider nicht so stark war. Nach einer knappen Stunde kehrten wir wieder zum Flugplatz zurück. Ich finde den Anflug auf LOLO sehr spannend. Die 900 m lange Graspiste verläuft parrallel zur Donau, der Queranflug geht über ein paar Berge, vor der Landung auf der Piste 33 muss man darauf achten nicht zu dicht an die Stromleitungen zu kommen, die hier über die Donau gehen. Wer hier gut landen kann, für den sind die Anflüge der Plätze in Brandenburg leicht zu meistern.