Nachdem wir Tanja zum Bahnhof in Passau brachten, fuhren Guillaume und ich weiter der Donau entlang nach Österreich. Wir überlegten direkt an der Landesgrenze zu übernachten, da gab es einen schönen Rastplatz, doch wir fuhren noch weiter. An einem Hof hielten wir an und hatten beide die Idee hier nachzufragen, ob wir unser Zelt auf deren Wiese aufstellen dürfen. Die Besitzer gaben uns umgehend eine positive Antwort und wir durften uns auf dem Grundstück niederlassen. Zum Abendbrot aß ich mal wieder Nudeln und Guillaume Reis. Der nächste Tag begann wieder früh für uns, das war auch gut so, denn somit hatten wir noch Zeit uns die Schlögener Schlinge anzuschauen. Eine markante Stelle der Donau, hier macht der Fluss einen u-förmigen Bogen. Um das zu sehen, sind wir einen Berg hochgelaufen, unsere Räder hatten wir unten bei einem Hotel untergestellt. Bei unserer Weiterfahrt zog ein Gewitter über die Donau. Mit dem Regen und den Bergen rechts und links der Donau erinnerte mich die Landschaft an Norwegen, es hätte auch ein Fjord sein können.
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Dreiflüssestadt Passau
Die Stadt Passau hat mir sehr gefallen. Es gibt eine schöne Altstadt. Man sieht viele Kreuzfahrtschiffe die hier anlegen. Donau, Inn und Ilz fließen hier zusammen. Wir machten uns bei schönem Wetter ein ruhiges Wochenende auf dem idyllischem Zeltplatz an der Ilz. Auf dem Zeltplatz traf Guillaume wieder auf seine Landsleute. Ein französisches Paar mit Kind war auch mit dem Fahrrad unterwegs und wir grillten zusammen. Ich lernte noch weitere Radler kennen, dieser Platz ist ein guter Treffpunkt für Radreisende.
Männertag auf Bairisch
30. Reisetag
1.615 km
Um 6 Uhr in der Früh wurde mein Name gerufen. Was Guillaume ist schon wach, dachte ich mir. Er war schon draußen am Zusammenräumen. Na gut er brauch ja noch mehr Zeit als ich. Es gab kein Frühstück, wir sattelten um 8 Uhr auf und fuhren nach Dingolfing. Hier wollten wir uns etwas zu Essen kaufen, das letzte Mal hatten wir vor 2 Tagen eingekauft und standen nun mit leeren Mägen da.
Irgendwas war heute anders als sonst, obwohl es Donnerstag war, hatte der Kaufland geschlossen. Oh man, dann erst fiel mir ein, dass heute ein Feiertag ist. Wie konnte ich das nur vergessen und das auch noch an meinem Geburtstag. Wir fuhren dann zu einem McDonalds, dort lud mich Guillaume zu einem Frühstück ein. Ich aß 5 Croissants mit einer dicken Schicht Butter und Nutella, dabei fühlte ich mich wie Gott in Frankreich.
Gemeinsamer Start von München – Entlang der Isar
Am 14.05. starteten wir am späten Nachmittag vom Marienplatz in München. Tanja und Lucas begleiteten uns. Lucas fuhr nach einer Stunde wieder zurück, da er noch arbeiten musste. Tanja blieb bei uns. Ich war sehr erstaunt darüber wie Guillaume all sein Zeugs am Fahrrad untergebracht hatte. Er hat sehr viel mitgenommen, seine Vordertaschen am Lowrider hingen gerade mal 5 cm über dem Boden. Das kann nicht gut gehen dachte ich mir, aber Guillaume fuhr damit problemlos und schnell.
Ich war sehr froh das es nun endlich losging, weil wir unseren gemeinsamen Starttermin immer wieder verschoben hatten. Selbst als wir zu viert durch die Stadt fuhren, stoppten wir, weil Guillaume sich noch eine Gürteltasche kaufte. Erst als wir aus der Stadt raus waren und in Ruhe an der Isar entlang fuhren, realisierte ich den gemeinsamen Beginn unserer Radreise. Tanja hielt sich gut auf dem Rad wenn man bedenkt, dass in Ihrer Heimat (die Ukraine) keiner Fahrrad fährt und Guillaume ihr das Rad fahren beigebracht hat. Sie entschied sich spontan mit uns die erste Nacht gemeinsam zu verbringen.
Radlhauptstadt München
Als ich in München ankam, fielen mir gleich die vielen Radfahrer auf. Es ist wie in Berlin, nur etwas extremer, weil die Radfahrer hier vorwiegend auf schmalen Radwegen auf dem Bürgersteig fahren und nicht wie bei uns auf der Straße. Ich war oft überrascht, wenn ein Radler mich sehr dicht überholte, obwohl ich schon mit meinen breiten Rad den ganzen Radweg belegt habe. Passend zu meiner Ankunft gab es gerade eine Aktionswoche für Radfahrer in München. Ich sah auch viele Fahrradkuriere und Rikschafahrer.