Ursprünglich wollte ich von Dresden aus weiter nach Prag fahren. Mein Kopf wollte dahin, doch nicht mein Körper. Steffka redete mir ins Gewissen, dass es besser sei nicht so eine große Tour zu machen, da ich mich sehr auf das Rad fahren konzentrieren muss, tagsüber oft schlafe und schon bei kleinen Hügeln schiebe. Am 23.11. fuhr ich an der Elbe weiter, doch nicht nach Prag, sondern nach Leipzig. Einen Tag zuvor hatte es angefangen zu schneien, dies war eine ganz neue Herausforderung für mich. Da ich im Winter noch nie Radreisen gemacht habe. Zuerst fuhr ich den Elberadweg entlang, dass war noch einfach. Hinter Meißen verließ ich dann den Elberadweg und fuhr über kleinere Radwege und Landstraßen weiter, das Gelände wurde hügelig. Nach 60 Km fand ich auf einem Feld eine abgelegene Stelle zum Zelten, hier kam niemand vorbei. Es war -1°C in der Nacht, zum Glück hatte ich mir einen neuen Schlafsack in Dresden gekauft (der alte war kaputt und hielt nur bis +10°C warm), diesmal habe ich nicht gefroren.
Der nächste Morgen war wunderschön, ich sah einen herrlichen Sonnenaufgang. Da ich nicht mehr genug Wasser dabei hatte, sammelte ich einfach Schnee zum Kochen ein. Ich freute mich schon darauf das Zelt abzubauen, denn dabei wurde mir warm. Das Zelt war mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt und die Zeltstangen waren etwas eingefroren. Es war noch knackig kalt am Morgen und die Pfützen waren vereist. Im Laufe des Tages wurde es wärmer und der Schnee fing an zu schmelzen. Bis nach Leipzig waren es noch 75 km. Die Fernstraßen vermied ich und schlängelte mich über Landstraßen zur Stadt. Um halb fünf kam ich dann bei meinem Freund an. In Leipzig werde ich ein paar Tage bleiben, ich war zuvor noch nie in dieser Stadt.
Bist uns gestern in Leipzig am Völkerschlachtdenkmal über den weg gelaufen. Werde mich hier mal ein bisschen umsehen 😉