Am 11.01. fuhr ich von Hampi weiter, mein nächstes großes Ziel war Bangalore. Erstmal fuhr ich bis zur Stadt Bellary. Dort kam ich am frühen Nachmittag an und hatte noch genug Zeit die Straßen zu durchstreifen. Nach Bellary hatte ich am nächsten Tag eine sehr schlechte Straße, auf 30 km fehlte der Asphalt größtenteils, dafür waren hier kaum Autos unterwegs. Die Straße wurde dann besser und nach 70 km erreichte ich Kalyandurg. Schnell hatte ich ein Zimmer für 150 RS gefunden und gegenüber meiner Lodge gab es ein Internetcafe, wo ich die Fotos von Hampi hochladen konnte. Am 13.01. traf ich endlich mal einen deutschen Radreisenden. Er heißt Phillip, kommt aus der Nähe von Köln und ist genauso alt wie ich. Er kam gerade von Bangalore und ist auf dem Weg nach Hampi. Wir tauschten uns natürlich über unsere Erlebnisse aus und standen mehr als eine Stunde in der prallen Sonne. Aber das macht zwei wüstenerfahrenen Radreisenden nichts aus, vor allem Philipp der seine Reise in Jordanien angefangen hat und sechs Wochen im Oman war, bevor er nach Indien kam, ist die Hitze gewöhnt. Ich staunte über sein Tempo, er fährt immer über 100 km am Tag, manchmal 150 – 170 km. Sein Fahrrad ist 10 Kilo leichter als meins, dabei hat er aber noch ein Zelt im Gepäck und ich hab dafür jede Menge Technikkram. Er fliegt als nächstes auch nach Bangkok, aber zwei Wochen später als ich. In der nächsten Stadt Pavagada hatte ich wieder Zeit mir den Ort anzuschauen. Ein Inder nahm mich spontan mit in einen Hindu-Tempel und ich durfte mal vom heiligen Wasser schlürfen und bekam einen roten Punkt auf die Stirn gedrückt. Von Pavagada fuhr ich 100 km bis nach Dobbasapete. Unterwegs hatte ich Dal Fry und Curd Rice gegessen. Nachts bin ich dann in meinem Zimmer aufgewacht und mir war total übel, ich erbrach alles. Am nächsten Morgen fühlte ich mich schwach, ich war nur 50 km von Bangalore entfernt, doch ich blieb in meinem Zimmer in Dobbasapete und aß den ganzen Tag gar nichts bis auf eine Schüssel weißen Reis, die ich mir für 20 RS aufs Zimmer bringen ließ. Nach dem Ruhetag fühlte ich mich wieder fit genug und radelte schon um 8 Uhr auf der Autobahn nach Bangalore. Der Stadtteil Gandhi Nagar war mein Ziel, hier gibt es zahlreiche Unterkünfte und ich fand schnell ein Zimmer.
Im Staat Karnataka habe ich bisher die freundlichsten Inder angetroffen. Mehrmals wollten mich Leute zum Essen einladen, ich nahm diese Einladungen aber aus Zeitgründen nicht an, dafür ließ ich mich mehrmals zum Tee einladen oder von den Süßwarenhändlern beschenken. Es ist auch bisher der günstigstes Staat, für eine Unterkunft hab ich zwischen 150 und 350 RS bezahlt, für ein Chai 5 RS, für ein Teller Melone oder Papaya 5 RS, Masala Dosa für 20 RS, eine Stunde Internet 20 RS, um mal ein paar Beispiele zu nennen.
In Hampi ist mir schon wieder mein Objektiv Nikkor 18-105 mm kaputtgegangen. Die Plastikhalterungen am Bajonettverschluss sind weggebrochen. Alle folgenden Fotos sind mit meiner Festbrennweite 35 mm aufgenommen.