Es war nicht leicht zur Rush Hour aus Teheran herauszukommen, noch kilometerweit aus der Stadt heraus staute sich der Verkehr. Wir schlängelten uns dort mit unseren Rädern durch und hielten dann abends in einem kleinen Ort wo es einen ruhigen Park gab. Doch bereits zwei Stunden nach dem Einschlafen wurde ich von grellem Licht geweckt. Ein Polizeistreife wollte uns hier nicht schlafen lassen. Sie hatte zu viel Angst um uns und befand unseren Platz nicht sicher genug vor Dieben. Als wir alles zusammengepackt hatten, eskortieren Sie uns zur nächsten Polizeistation, über Lautsprecher sagten Sie uns immer die Richtung „turn right“, turn left“, „go go“ an. Auf der Polizeistation schliefen wir dann im Gebetsraum.
Am nächsten Morgen aßen wir noch zusammen Kuchen und ich bekam die Telefonnummer von einem Polizisten, wenn wir Probleme hätten, könnte ich ihn anrufen. Auf ebenen Straßen ging es durch die Wüste. In dem Ort Zaviyeh fanden wir ein sehr gutes Restaurant, gehobener Preiseklasse (d. h. umgerechnet 5 € pro Person). Das Essen war sehr gut und so große Portionen das ich selbst am Abend keinen Hunger verspührte. Nach dem guten Essen hatte ich leider eine Reifenpanne. Mein Mantel vom Hinterrad, den ich in Armenien ausgetauscht hatte, hatte nun auch ein Loch an der Seite. Ich versuchte den Riss zu nähen, aber nach 500 m war der Mantel wieder kaputt. Da wir keinen Ersatzmantel mehr hatten und ich nicht weiterfahren konnte, organisierte Guillaume innerhalb von 5 Minuten einen LKW der uns bis zur nächsten Stadt Saveh mit nahm und uns direkt vor einem Fahrradladen absetzte. Echt toller Service und mal wieder alles kostenlos. Im Fahrradladen fand ich einen neuen Mantel (Made in Thailand) der einen soliden Eindruck machte. Er kostete 170.000 Rial (6 Euro). Nach der Reparatur trafen wir zwei lokale Radfahrer die uns einen schönen Park in der Stadt zeigten, wo wir mit anderen Iranern zelteten. Hier trafen wir auch auf einen Englischlehrer aus Esfahan der uns eine Stadtführung anbot, wenn wir in Esfahan sind.
Von Saveh fuhren wir 120 km bis Delijan, wo wir kostenlos in einem Restaurant übernachten durften. Am nächsten Tag hatten wir starken Gegenwind und beschlossen nach 60 km einen LKW für die restlichen 100 km nach Esfahan zu nehmen, um mehr Zeit in Esfahan zu verbringen. In Esfahan fanden wir ein Hostel im Zentrum, wo wir wieder für 5 € pro Person ein Doppelzimmer bekamen.