Nach meiner Ankunft in Rotenburg gönnte ich mir am Sonntag einen Ruhetag, wobei wir noch grillten. Am Montag zeigte mir Jan die Stadt und wir machten ein paar lustige Bilder. Wir kauften bei tegut ein, diese Supermarktkette kannte ich bisher nicht, ich find den Namen lustig. Jan crashte mit dem Einkaufskorb einen parkenden VW, aber der Besitzer des Autos machte wegen der Delle keinen Aufstand. Ich mähte dann noch den Rasen, der hatte es mal wieder nötig. Am Abend fuhren wir noch nach Kassel in einen Club, ein bisschen feiern.
Städtemarathon
10. Reisetag
698 km
Dresden – Chemnitz – Gera – Jena – Weimar – Erfurt – Gotha – Eisenach – Rotenburg an der Fulda. Über 400 km in 5 Tagen.
Am 24.04. ging meine Reise weiter, Jim musste mich „rauswerfen“, sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich immer noch in Dresden. Es war schon nach 13 Uhr als ich aus der Stadt raus kam und in Richtung Chemnitz fuhr.
Bald wurde es bergig und ich hatte mit den Anstiegen zu kämpfen. Ich war zuvor noch nie mit dem Rad in den Bergen unterwegs und schon gar nicht mit so viel Gepäck. Als ich auf über 400 m Höhe ankam war ich geschafft. Dann kam auch noch eine breite Regenfront auf mich zu und es wurde immer dunkler. In Memmendorf fing es an zu regnen und ich überlegte schon in einem Gasthof zu übernachten. Aber ich wollte keine Memme sein und der Zimmerpreis überstieg mein Budget. Also suchte ich mir im nächstgelegenen Wald eine Hütte und stellte dort mein Zelt rein.
Zwei Bullitt-Kuriere in Dresden
Nachdem ich gestern mit Jim in der Dresdner Heide unterwegs war, einem großen Waldgebiet, konnte ich mir heute die Stadt anschauen. Jim nahm mich mit zu IM NU, den Fahrradkurieren in Dresden. Dort durfte ich freundlicherweise das firmeneigene Lastenrad benutzen, um Jim bei seiner Arbeit zu begleiten. Der fuhr dann mit seinem eigenen Bullit. Das machte echt Spaß zu zweit mit Bullit durch Dresden zu fahren, die Leute guckten oft erstaunt, denn solche schicken Lastenräder sind hier sehr selten. Vor der Frauenkirche ließen wir uns noch fotografieren. Nach ein paar Touren merkte ich schnell, wie überschaubar Dresden doch ist. Hier sind Stadtviertel im nu durchfahren. Wir machten einige Aufnahmen mit der GoPro am Bullit, vielleicht schaffe ich es unterwegs noch, mit etwas Hilfe, ein kleines Video zu schneiden.
Ankunft in Dresden
3. Reisetag
243 km
Nach 3 Tagen auf Reisen erreichte ich heute Dresden. Als ich von Nünchritz an der Elbe losfuhr, hatte ich wieder sehr schönes Wetter. Es war Samstag und somit waren viele Radfahrer auf dem Elberadweg unterwegs. Der Weg war teilweise gepflastert und auch mal sehr eng, trotzdem fuhr es sich sehr angenehm. Je weiter ich mich Dresden näherte, desto hügeliger wurde es links und rechts der Elbe. Bei Meißen sah ich die Albrechtsburg, danach fuhr ich durch Coswig und Radebeul und war in Dresden angekommen. Schnell erreichte ich den Innenstadtbereich an der Augustusbrücke, hier musste ich Slalom um die vielen Leute am Elbufer fahren. Im Stadtteil Neustadt kam ich bei Jim an, der mich schon vor seiner Tür sehnsüchtigt erwartete.
Von Berlin an die Elbe – Die ersten beiden Tage
Endlich, nachdem ich den Starttermin meiner Reise immer wieder verschieben musste, war es am 19. April 2012 soweit. Um 7 Uhr bin ich aufgestanden und um 9 Uhr stand ich schon vor der Tür und hab meine Taschen am Fahrrad befestigt. Zusammen mit meiner Mutter und meinem Bruder bin ich von Berlin-Friedrichshagen gestartet. Zuerst musste ich mich wieder an das schwerbeladene Rad gewöhnen, was ich mit mehr als 35 kg Gepäck (inkl. 3 l Wasser und Essen für 2 Tage) beladen hatte. Das Fahrrad selbst wiegt 15 kg, somit hatte ich 50 kg Gesamtgewicht, 10x mehr als mein Kurierrad wiegt.