Erst am späten Nachmittag fuhren wir am 30. Mai von Bratislava weiter. Auf gutem Asphalt und mit Rückenwind fuhren wir noch 50 km bevor wir unser Zelt neben dem Deich aufstellten. Am nächsten Tag fuhren wir weiter auf der slowakischen Seite der Donau, wo der asphaltierte Radweg leider aufhörte und zu einer Schotterpiste wurde, wir nahmen dann die Straße. Bei Komárno wechselten wir die Seite und auch das Land. Wir fuhren nun durch Ungarn. Hier fielen mir gleich die schlechten Landstraßen auf, die viele Schlaglöcher aufweisen. In der Stadt Tata überlegten wir, wo wir übernachten können. Ich fragte eine Frau aus dem Ort, die uns den Weg zu einem öffentlichen (kostenlosen) Zeltplatz beschrieb. Dort gefiel es uns aber nicht, weil zu viele Leute hier am See langliefen. Im nächsten Dorf fanden wir ein Sportplatz wo wir in Ruhe zelten konnten. An diesem Tag hatten wir 105 km geschafft.
Am nächsten Morgen regnete es und Guillaume wollte gar nicht so recht aufstehen. Unser Weg führte uns über ein paar Hügel, von denen wir einen sehr guten Blick über die Landschaft hatten. Hier trafen wir auch ein paar Radreisende. Bei unserer Pause in Esztergom interesierten sich einige Schulkinder für uns. Wir wurden von den Kids auf Englisch und Deutsch befragt und gaben bereitwillig Auskunft über unsere Reise. Die Schüler können hier entscheiden ob sie Deutsch oder Englisch als Fremdsprache erlernen wollen. Viele entscheiden sich für Deutsch, wahrscheinlich wegen den vielen deutschen Touristen die hierherkommen. Die Schulferien beginnen hier am 15.06. und dauern 3 Monate. In Esztergom holte ich mir mein erstes ausländisches Geld von der Bank, 50.000 Forint (1 Euro = 305 Forint, je nach Kurs). Ich dachte Lebensmittel wären hier günstiger, aber die Preise im Supermarkt sind in Ungarn (als auch in der Slowakei) fast gleich mit denen aus Deutschland. Wir fuhren heute wieder straff weiter und kamen 20 km vor Budapest auf einem Zeltplatz an, die Übernachtung kostete 4000 Forint für uns beide zusammen. Auf dem Platz trafen wir auf ein sympathisches, belgisches Paar, mit denen wir abends noch Tee tranken.
Am Samstag kamen wir nur langsam in die Gänge, weil das regnerische Wetter und der bedeckte Himmel uns nicht gerade motivierten umgehend nach Budapest zu fahren. Gegen 18 Uhr kamen wir in unserem Hostel in Budapest an, was wir uns zuvor per Internet (kostenloses Wi-Fi bei McDonalds) herausgesucht hatten. Es liegt sehr zentral am Oktogonplatz, kostet nur 8€ die Nacht (im Mehrbettzimmer), das Personal ist freundlich und die Zimmer sind sauber.
Später am Abend stellte sich noch eine freudige Überraschung heraus. Arne, ein Fahrradkurier aus Berlin (den ich gut kenne) war auch zufällig in Budapest. Er besuchte hier einen Freund und war gleich in der Nähe. Da lag es nahe das wir uns trafen und zusammen weggingen. Dazu mehr im nächsten Blogeintrag.