Aus Kuala Lumpur herauszufahren war wieder stressig. Ich finde es ist irgendwie einfacher in eine Großstadt reinzufahren als wieder herauszufahren. Es war Sonntagnachmittag und ich wollte die Autobahn meiden. Ein kurzer Abschnitt führte mich doch auf die Autobahn. Danach fuhr ich wieder auf der Bundesstraße (Federal Route 1) weiter. 50 km hinter Kuala Lumpur hielt ich nach einer Übernachtungsmöglichkeit ausschauh. Ich versuchte es zuerst wieder bei einer Moschee, doch dort hatte ich kein Glück. Bei einer Ansammlung kleiner Restaurants schlief ich dann bei einem Stand der nicht genutzt wurde.
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Kuala Lumpur
332. Reisetag
13.622 km
In Kuala Lumpur kam ich für eine Woche bei einer Wohngemeinschaft unter. In der großen Wohnung hielten sich ein Inder, zwei Malaysier, eine Niederländerin, ein Engländer und ein Argentinier (auch ein Couchsurfer) auf. Es waren sehr sympathische Leute. Ich schlief auf dem Sofa. Aus der Wohnung, im 29. Stock eines Apartmentblocks, hatte ich eine Superaussicht auf Kuala Lumpur.
Für Kuala Lumpur hatte ich mir nicht viel vorgenommen. Ich schaute mir die Petronas Türme an. Die ich sehr beeindruckend fand. Dann besuchte ich noch die Batu-Höhlen außerhalb der Stadt. Die meiste Zeit verbrachte ich in der WG und hing mit meinen Mitbewohnern ab oder half im Haushalt mit. Außerdem ging ich zusammen mit Wil, dem Argentinier, zum Zahnarzt. Er kannte einen guten chinesischen Zahnarzt wo er letztes Jahr schonmal war (er ist seit 4 Jahren unterwegs). Beim Zahnarzt lies ich mir für 100 Ringgit (25 Euro) den Zahnstein entfernen und für 60 Ringgit (15 Euro) ein Schneidezahn reparieren, wo ein Stück weggebrochen ist, sonst war alles in Ordnung. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Von George Town nach Kuala Lumpur
Von George Town fuhr ich am 07.03. mit der Fähre wieder zurück zum Festland. Meine Fahrt ging an der Westküste Malaysias weiter nach Kuala Lumpur. Vom Meer war aber nichts zu sehen, da die Straße weiter im Landesinnern verläuft. Bei einem Stopp an einer Tankstelle traf ich einen malaysischen Radfahrer. Er ist Lehrer und unterrichtet Religion, er kam gerade aus der Schule und war auf dem Weg nach Hause. Ich fragte ihn einfach ob er ein Platz zum Schlafen für mich hat. Er rief dann seine Frau an und meldete mich schon mal an. Wir fuhren die restlichen 10 km zu seinem Haus in Nibong Tebal gemeinsam im Sprint. Er ist leidenschaftlicher Radfahrer und hat mehrere Mountainbikes mit bester Ausstattung. Eine Stunde nach unserer Ankunft fing es heftig an zu regnen. Er warnte mich bei starken Regen auf der Straße rad zu fahren, da man innerhalb kurzer Zeit kaum noch was sieht. Diese Erfahrung habe ich gleich am ersten Tag gemacht als in Malaysia ankam. Wir guckten mit den Kindern fern, es lief gerade Spongebob mit malaysischer Synchronisierung, die Kinder fahren total auf die Serie ab und sangen das Intro mit. Wir aßen zusammen, die Malaysier essen traditionell mit Fingern. Mein Gastgeber zeigte mir eine Technik wie man den Reis besser in den Mund schiebt ohne das so viel Reis neben den Teller fällt. In Indien und den arabischen Ländern wo ich war, lag der Reis meist verstreut um den Teller.
George Town (Penang)
321. Reisetag
13.228 km
George Town ist meine erste große Stadt die ich in Malaysia besuchte. Die Stadt liegt auf der Insel Penang und gehört zum Weltkulturerbe. In der Altstadt von George Town befinden sich zahlreiche Moscheen, Kirchen, hinduistische und chinesisch-buddhistische Tempel. Ich quartierte mich in einem der vielen Hostels in der Altstadt ein, im Mehrbettzimmer für 25 RM (6 Euro), inklusive Frühstück. Das Hostel ist einem traditionellem chinesischen Familienhaus. In George Town leben überwiegend Chinesen, aber auch viele Inder und Thailänder. Ich blieb sechs Tage hier, schaute mir in Ruhe die Stadt an und fuhr mit meinem Rad zu einem kleinen Nationalpark im Nordwesten der Insel. Hier verbrachte ich einen ganzen Tag im grünen Dickicht und am Naturstrand. In George Town gibt es auch große Shoppingmalls die man in wenigen Minuten von der Altstadt aus erreicht. Ich besuchte auch den Kek Lok Si Tempel, der größte buddhistische Tempel in Südostasien. Auf den Penang Hill führt eine Zugbahn die den 700 m hohen Berg steil nach oben geht. George Town und Penang haben mir ganz gut gefallen. Nur der starke Autoverkehr hat mich gestört, auf der Insel die ein Drittel so groß ist wie Berlin leben 750.000 Menschen.
Welcome to Malaysia: Selamat Datang ke Malaysia
Die Einreise nach Malaysia war einfach, Ausreisestempel auf der thailändischen Seite geholt und Einreisestempel mit kostenlosem 90-Tagevisum auf der malaysischen Seite bekommen. Was ich gleich vermisste war der fehlende Standstreifen auf der Hauptstraße, in Thailand hatte ich den immer durchgehend zur Verfügung gehabt. Den ersten Stop machte ich in Changloon, hier holte ich mir malaiische Ringgit von der Bank und kaufte mir gleich eine Simkarte von Hotlink für 5 RM (1,25 €) und 1,5 GB Internetguthaben für 5 Euro. Nach mehreren Regenschauern kam ich abends in der Stadt Alor Setar an. Hier traf ich auf sehr nette Malayen. Ich wurde zum Essen eingeladen und saß mit mehreren muslimischen Männern und Frauen an einem Tisch. Alle sprachen sehr gut Englisch. In Malaysia ist der Islam Staatsreligion. Ein anwesender Wachmann ließ mich dann neben einer Moschee übernachten. Ich müsse aber am nächsten Tag früh aufstehen, sagte er mir.