Београд

58. Reisetag

2.943 km

Den ersten Tag in Belgrad verbrachte ich mit Schlafen, Essen und damit meinen Blog zu aktualisieren. Man darf ja mal auf so einer Reise einen Tag Faulenzen. Am Mittwoch guckte ich mir Belgrad an, Jovana vom Hostel hat mir alle interessanten Punkte auf einer Karte eingezeichnet. Die ich zuerst ablief und später erkundete ich noch mit dem Rad die Stadt. Ich fand es schwer gute Fotomotive zu finden, viele Häuser sind für mich grau und uninteressant. Mit Städten wie Budapest oder Wien war ich zuvor viel schönere Gebäude gewöhnt. Doch die Atmosphäre gefiel mir, es gibt zahlreiche Cafes, viele Leute treffen sich hier, die Belgrader sind offen und sehr freundlich. An Radfahrer scheint diese Stadt nicht gedacht zu haben bzw. kein Geld zu investieren. Es gibt keine Radwege, auch nicht auf der Straße. Nur an den Flüssen Save und Donau gibt es einen Radweg. Ich hab auch in der Stadt fast niemand mit dem Fahrrad gesehen.

In unserem Hostel lernten wir am Abend den Marco besser kennen, der hier arbeitet. Er erzählte uns wie es früher in den 90er Jahren in Belgrad zu ging. Damals haben viele Leute Waffen getragen, es gab öfters Schießereien. In seiner Schulzeit hatte er immer eine Pistole dabei und wurde sogar von einer Granate verwundet, die ein Schüler in seiner Klasse gezündet hatte. Von der Explosion ist keiner gestorben, aber es gab 5 Schwerverletzte und er hat mehrere Schrapnells im Bein stecken, die teils immer noch schmerzen. Im Hostel waren kaum Gäste, Guillaume und ich waren fast allein. In anderen Hostels war die Situation auch so, es sind kaum Touristen in der Stadt.  Das liegt wohl an der Fußball-EM, zur Zeit sind mehr Touristen in der Ukraine und in Polen.

Wir beschlossen noch länger zu bleiben und verlassen erst am Wochenende Belgrad.

Nachtrag vom 23.06.
Das Backpackers Lounge Hostel in Belgrad hat mir sehr gefallen. Nach nur ein bis zwei Tagen fühlte wir uns fast wie zu Hause. Die Leute hier waren mir sehr sympathisch und es war eine ausgelassene Atmosphäre, wie in einer WG. Das war auch der Grund warum wir noch 2 Tage länger blieben, wir wollten hier gar nicht weg. Mit dem Marco gingen wir die ersten beiden Abende in Clubs und mit Jovanna und Ihren Freundinnen waren wir in der Stadt unterwegs. Danke für die tolle Zeit mit Euch.