Maskat

212. Reisetag

10.012 km

Bei meinen omanischen Freunden war ich sehr gut aufgehoben. Am 14.11. nahm mich Esmael mit seinem Ford Mustang zu einer Stadtrundfahrt nach Muscat. Wir gingen zum Barber und ich bekam einen neuen Haarschnitt und eine Rasur mit der Klinge. Esmael ließ sein Auto für den kommenden Nationalfeiertag (den 18.11.) bekleben. Dies ist hier eine Tradition. Vor dem Geschäft für Autoteile und Sticker hielten eine Reihe teurer Edelkarossen. Ähnlich wie in den Emiraten ist der Oman reich an Erdölvorkommen und erlebte in den letzten 40 Jahren unter Sultan Quabus einen wirtschaftlichen Aufschwung. Wir fuhren zum Souq Mutrah, ein kleiner Basar in der Altstadt von Muscat. Nach dem Stadtbesuch fuhren wir zu einem Fotostudio, dessen Besitzer mit Esmal befreundet ist. Die Fotografin bot mir an ein Fotoshooting mit mir in traditionell omanischer Kleidung zu machen. Was für eine Wahnsinnsgelegenheit, ich sagte natürlich ja. Wir machten einen Termin für den nächsten Tag aus. Danach fuhren wir zu Ibrahim, der uns zu sich nach Hause eingeladen hat. Hier lernte ich Peter kennen, ein Deutscher der in Muscat arbeitet. Es war ein großes Zusammenkommen. Zum Essen gab es ein ganzes Lamm. Wobei ich auch den Kopf serviert bekam und das Hirn probierte. Zum Nachtisch gab es noch einen sehr leckeren Kuchen und ein Pudding mit Biscuit.

Am Donnerstag besuchten wir einen Vogelmarkt. Vogelzucht ist bei den Omanen sehr beliebt. Esmael nahm mich mit zu einem Schneider und ließ mir ein traditionell maßgeschneidertes Gewand anfertigen. Dann besuchten wir Esmaels Familie. Hier bekam ich Fisch serviert, der sehr gut geschmeckt hat. Als Nachtisch gab es leckere Muffins, die eine von Esmaels Schwestern gebacken hat. Sie waren auch mit uns in einem Raum und ich fragte welche von den Frauen hat diese Muffins gebacken – ich werde sie heiraten. Alle lachten. Die omanischen Familien sind sehr groß, manchmal hab ich nicht durchgeblickt wer mit wem verwandt ist. Es ist normal wenn einer 10 Brüder und 8 Schwestern hat, dabei ist allerdings die Mutter nicht immer dieselbe, denn ein Mann kann mehrere Frauen heiraten. Nach dem Essen fuhr ich mit Esmael noch durch die Gegend bis wir zum Fotoshooting kamen. Am Abend trafen wir noch Freunde von Esmael und ich trank deutsches Bier.

Freitag war mein letzter Tag in Oman. Ich fuhr mit Khamis, Khalil und Wald morgens zum Fischmarkt. Hier boten sich wieder gute Fotomotive für meine Festbrennweite. Den Tag verbrachten wir dann in Khamis Haus. Wo wir Baklava aßen, Tee und omanischen Kaffee tranken. Der Omanische Kaffee schmeckte mir sehr gut, sonst trink ich ja kein Kaffee. Dieser hier war mit Safran. Wir guckten Transformers 3 und hingen einfach ab. Am Abend suchte ich mit Kahlil und Wald einen Karton für mein Fahrrad. Es gab keinen in passender Größe für mein Rad. Wir nahmen dann zwei Kartons von einem Fahrradgeschäft mit um später einen daraus zu machen. Dann hielten wir noch bei einem Geschäft das Autosticker druckt, hier ließ ich mir für mein Fahrrad ein paar schöne Aufkleber mit meiner Internetadresse drucken. Anschließend fuhren wir zurück zur Farm um mein Fahrrad für den Flug fertig zu machen. Hierbei war mir Khalil eine sehr große Hilfe. Er packte mit mir mein Fahrrad in den Karton. Ich hatte das Vorderrad, die Gepäckträger und die Pedalen demontiert, die Luft aus den Reifen gelassen, sowie den Lenker um 90° gedreht. Wir haben dann alles schön verpackt. Als wir fertig fahren, es war schon nach Mitternacht, kam Esmael mit einem Pickup und hat mich zum Flughafen gefahren, vorher gabs nochmal ein Essen. Am Ende war ich von so viel Hilfsbereitschaft, Geschenken und Gastfreundschaft sprachlos und bedankte mich endlose Male und versprach wieder in den Oman zu kommen.

Damit sind bis jetzt Serbien, Iran und Oman meine Favoriten.