Von George Town fuhr ich am 07.03. mit der Fähre wieder zurück zum Festland. Meine Fahrt ging an der Westküste Malaysias weiter nach Kuala Lumpur. Vom Meer war aber nichts zu sehen, da die Straße weiter im Landesinnern verläuft. Bei einem Stopp an einer Tankstelle traf ich einen malaysischen Radfahrer. Er ist Lehrer und unterrichtet Religion, er kam gerade aus der Schule und war auf dem Weg nach Hause. Ich fragte ihn einfach ob er ein Platz zum Schlafen für mich hat. Er rief dann seine Frau an und meldete mich schon mal an. Wir fuhren die restlichen 10 km zu seinem Haus in Nibong Tebal gemeinsam im Sprint. Er ist leidenschaftlicher Radfahrer und hat mehrere Mountainbikes mit bester Ausstattung. Eine Stunde nach unserer Ankunft fing es heftig an zu regnen. Er warnte mich bei starken Regen auf der Straße rad zu fahren, da man innerhalb kurzer Zeit kaum noch was sieht. Diese Erfahrung habe ich gleich am ersten Tag gemacht als in Malaysia ankam. Wir guckten mit den Kindern fern, es lief gerade Spongebob mit malaysischer Synchronisierung, die Kinder fahren total auf die Serie ab und sangen das Intro mit. Wir aßen zusammen, die Malaysier essen traditionell mit Fingern. Mein Gastgeber zeigte mir eine Technik wie man den Reis besser in den Mund schiebt ohne das so viel Reis neben den Teller fällt. In Indien und den arabischen Ländern wo ich war, lag der Reis meist verstreut um den Teller.
Am nächsten Morgen verließen wir gemeinsam das Haus um 7 Uhr. Ich hatte 100 km für heute angestrebt, die ich auch schaffte. Zum größten Teil bin ich an Palmenplantagen vorbei gefahren. Am Abend hielt ich bei einer Plantage an um dort zu zelten. Wasser zum Waschen holte ich mir aus einen Brunnen. Den darauffolgenden Tag fuhr ich wieder 100 km. Dabei war ich ganz schön geschafft von der Hitze. Ich hielt abends bei einem Restaurant mit großem Grundstück um dort zu zelten. Ein Major lud mich auf ein Getränk ein, er wollte mir auch ein Essen spendieren, aber ich hatte zuvor schon gegessen. Er redete davon das es hier nicht so sicher sei und es so viele Diebe hier gebe, er rief bei seinem Armeestützpunkt an um mich dort unterzubringen, aber dort gilt gerade erhöhte Sicherheitsstufe und Fremde hätten deshalb keinen Zutritt. Ich sagte ihm ich habe kein Problem damit hier neben dem Restaurant zu schlafen, er redete mit den Besitzern, die mich dann vor ihrem Haus schlafen ließen.
Die nächsten Radreisenden die ich traf, waren zwei Neuseeländer. Einer gab mir die Telefonnummer seines Cousin in Kuala Lumpur und meinte ich könnte ihn wegen eines Schlafplatz kontaktieren, was ich dann auch später tat. Diese Nacht schlief ich neben einer Moschee in Ijok. Zuerst wollte ich dort zelten, aber die Männer die gerade zum Abendgebet dort waren luden mich erst zum Tee ein und ließen mich danach im Gemeinschaftsraum der Moschee schlafen. Von Ijok waren es nur noch 50 km bis Kuala Lumpur, wo ich dann am 11.03. ankam. Diesmal fuhr ich nicht über die Autobahn ins Zentrum, sondern nahm eine Bundesstraße. In KL fand ich durch den Kontakt den ich unterwegs bekommen hatte, eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit in einer netten Wohngemeinschaft im Zentrum.