Südindien – Zusammenfassung

Zweieinhalb Monate war ich in Indien. Davon war habe ich fast 6 Wochen Pause gemacht. In den 30 Tagen die ich auf dem Rad unterwegs war, habe ich von Mumbai über Goa, Hampi und Bangalore bis nach Chennai 2000 km zurückgelegt. Indien zu bereisen war für mich sehr anstrengend. Gleich zu Beginn wurde ich von der allgegenwärtigen Armut geschockt. In den Städten herrschte immer dichter Verkehr und Chaos auf den Straßen. Ständig kam irgendwer oder irdgenwas von allen Seiten auf mich zu. Dafür fand ich die Fahrten über Land ziemlich entspannt, hier war weniger Verkehr. Doch das Gehupe verfolgte mich überall, alle Fahrzeuge hupen ständig. Ob aus Ironie oder aus Spaß haben zahlreiche LKWs „Horn OK Please“ auf der Rückseite zu stehen.

Ich hatte schon einige sehr heiße Tage auf meiner Reise gehabt, doch die tropische Hitze war manchmal unerträglich. Dazu kam das ich mich mehrmals sehr schwach fühlte, weil ich öfters Magenprobleme hatte. Das indische Essen ist bekanntlich sehr scharf, dazu kommt das die Zubereitung oft in einer schmutzigen Umgebung erfolgt. Es gibt keine Supermärkte, die vielen kleinen Läden an der Straße bieten lediglich Kekse und Chips an. Dafür gibt es günstig Obst, ich aß zum ersten Mal frische Papaya. Ab und zu schlürfte ich auch ein Kokosnuss aus, die es hier massig gibt und für umgerechnet 15 ct an der Straße angeboten werden. Wasser gibt es überall in abgepackten Flaschen zu kaufen.

Bei den Indern hatte ich das Gefühl das sie mir nur helfen, wenn ich sie dafür bezahle. Es war sehr schwer jemanden zu finden, dem man trauen konnte. Manchmal wurde ich von Indern geradezu eingekesselt und einfach nur angestarrt. Immer wieder wurde versucht meine Aufmerksamkeit zu gewinnen oder mich zu stopppen, dabei schreien oder pfeifen Leute hinter mir her. Wenn ich mein Fahrrad irgendwo abstellte, spielten mehrere Inder (nicht nur Kinder) daran herum, ich musste immer ein Auge auf meine Taschen haben. Es gibt viel Kinderarbeit in Indien, oft wurde mir in den Restaurants das Essen von Kindern serviert. Mir haben die bunten Kleider der Leute gefallen. Insgesamt hatte ich den Eindruck das Indien sehr farbenfroh ist, überall hängen bunte Tücher und Blumen.

Indien ist sehr günstig, man kann eine Übernachtungsmöglichkeit schon ab 2 € bekommen. Hier muss ständig der Preis ausgehandelt werden, feste Preise gibt es selten. Mein Zelt habe ich in Indien nicht vermisst, ich war froh abends immer meine eigenen vier Wände und eine Waschmöglichkeit zu haben („geduscht“ wird mit einem Eimer). Man darf keine Ansprüche haben, oft sind die Zimmer und auch das Bettzeug schmutzig. Die Wände sind sehr dünn, morgens hörte ich immer meine Nachbarn komisch würgen, husten und ausspucken, als würden sie sich übergeben. Eines der unangenehmsten Geräusche die ich bisher gehört habe. In den größeren Städten wie Mumbai, Panjim, Bangalore und Chennai habe ich zwischen 5 € und 7 € für ein Zimmer bezahlt. Mahlzeiten von der Straße oder in den einfachen Restaurants kosten zwischen 30 ct und 1 €. Insgesamt habe ich 900 € in Indien ausgegeben, inklusive aller Nebenkosten wie neue Fahrradmäntel, Schlafsack, Eintrittsgelder, Internetnutzung etc.

Wenn man Indien bereist brauch man viel Zeit, einen starken Magen und starke Nerven. Das Land ist riesig und jeder Bundesstaat ist in Sprache, Einwohner und Essen unterschiedlich. Am besten haben mir die Orte Gokarna und Hampi gefallen.