Honshu ist die Hauptinsel Japans. Über den Kanmon Fußgängertunnel kam ich aufs Festland. Ich folgte einer Route die ich online auf japancycling.org gefunden habe, es ist eine Route die an den Sehenswürdigkeiten orientiert ist, aber soweit wie möglich Fernstraßen meidet. Zuerst fuhr ich bis zur Stadt Mine. Es regnete viel und ich zeltete neben einem Sportplatz wo ich eine kleine Überdachung fand. Die Stadt hat einen großen Industriekomplex. Ich fragte mich wie können die Leute hier leben, die Fabrik macht ständig Läm und Dreck. Am nächsten Tag besuchte ich die Akiyoshi Dai Höhle, es ist eine Kalksteinöhle. Ich war beeindruckt. Nach der Höhle schaute ich mir die Karstlandschaft bei Akiyoshi Dai an. Am Abend erreichte ich Hagi. Diese Stadt hat ein historisches Zentrum wo Häuser im traditionellen Stil errichtet sind und es gibt eine Burgruine. Ich zeltete in einem Park an der Küste.
Von Hagi fuhr ich nach Tsuwano, 10 km hinter Tsuwano liegt das Dorf Nichihara. Hier suchte ich einen kleinen Zeltplatz auf, der auf der Spitze eines Hügel gelegen ist. Ich kam am Abend gegen 18 Uhr an, niemand sonst war dort. Ich platzierte mein Zelt so, das ich aufs Tal runterschauen konnte. Am nächsten Morgen kam der Besitzer. Ich sagte ihm, ich möchte noch eine weitere Nacht bleiben um mich auszuruhen. Zuerst wollte er nur eine Nacht berechnen, ich bestand aber darauf beide Nächte zu bezahlen, es kostete nur 400 Yen pro Nacht. Es kamen sonst keine anderen Besucher obwohl Wochenende war, der Besitzer fuhr dann am Abend wieder nach Hause und ich hatte den Zeltplatz für mich allein. Es gibt sogar ein Observatorium auf dem Hügel wo man Nachts die Sternen angucken kann, aber es war bewölkt so lies ich einen Besuch nachts aus.
Als ich die ländliche Gegend verließ und zurück zur Küste bei Iwakuni kehrte, wurde es wieder sehr verkehrsreich. Die Fernstraße nach Hiroshima bietet nicht viel Platz. Ich flüchtete zur Itsukushima Insel. Diese Insel liegt 20 km vor Hiroshima und hat einen berühmtem Tempel. Ich sah viele westliche Touristen die die Fähre benutzen um den Tempel zu besichtigen. Aber auf dem Zeltplatz auf Itsukushima war fast niemand. Ich entschied mich zwei Nächte zu bleiben und besuchte den Schrein in der Abendzeit. Während die Ebbe einsetzte kann man zum hölzernen Torbogen laufen der am Tage von Wasser umgeben ist. Es war ein großartiges Naturschauspiel.
Nach der Itsukushima Insel ging es nach Hiroshima. Meine erste Großstadt die ich in Japan besuchte. Ich zeltete im Fuchu Forest Park. Dieser Park ist prima. Er bietet einen kostenlosen Zeltplaz, Wanderwege und eine Sicht über Hiroshima. Zum Stadtzentrum sind es 8 km, der einzige Nachteil war das der Park auf einem Berg gelegen ist. So musste ich jedes Mal auf dem Rückweg einen steilen Anstieg meistern. Ich blieb 4 Nächte. Den ersten Tag blieb ich im Fuchu Park, es regnete den ganzen Tag. Nach dem Regentag besuchte ich das Hiroshima Peace Memorial Museum. Das Museum befasst sich mit dem Atombombenabwurf während des zweiten Weltkrieg auf Hiroshima. Abgesehen von dem Museum und dem angrenzenden Heiwankinen Park fand ich nichts weiter Interessantes zu sehen in Hiroshima. Durch die Atombombe gibt es keine Altstadt, Hiroshima ist eine moderne Stadt mit vielen Neubauten. Ich brauchte Ersatzteile. Meine Matratze war kaputt (es bildeten sich immer größere Luftblasen), meine Pedale knarzte (Öl half nicht) und mein Sattel war abgewetzt und total unbequem. Ich kaufte alle Teile neu.