Um zum südlichsten Teil Taiwans zu gelangen folgten wir dem Highway 1 entlang der Küste der später zum Highway 26 wird. Sobald wir durch Kaohsiung waren, kamen wir nur noch durch kleine Städte. Die Landschaft wurde interessanter. Wir zelteten an einem Samstag in einer Schule. Das war kein Problem. Die Toiletten waren geöffnet und Anwohner kamen hier her um Sport zu machen.
Am 19. April, drei Jahre nachdem Ich meine Reise begann, entdeckte ich immer noch neues Essen. Yen kaufte chinesische Wassernüsse deren Hülle sieht aus wie ein Schnurrbart. In Hengchun aßen wir beim Vietnamesen. Es gibt viele vietnamesische Einwanderer in Taiwan.
Es war Sonntag und in der Nähe der Tempel war viel los. Verschiedene Gruppen zogen durch die Straßen in Hengchun und spielten Tanzmusik, leicht bekleidete Mädchen tanzten auf einen Truck, es war ein bisschen wie eine Technoparty. Es wurden Gottheiten in einem kleinen Haus auf Bambusstangen getragen. Die Bambusstangen mit dem Gott drauf begannen zu schwingen. Ich fragte Yen ob das die Träger absichtlich machen. Sie sagte „Nein, das ist der Gott, er ist fröhlich und hüpft auf und ab“. Ich habe so etwas zuvor noch nicht gesehen.
In Kenting kaufte mir Yen gegrillten Oktopus und Stinky Tofu (das hatte ich bereits in Donghsi probiert). Kenting ist voller Touristen. Wir blieben nicht in einem der Touristendörfer sondern bevorzugten einen ruhigeren Ort. Wir fanden einen Zeltplatz direkt am Meer wo wir die einzigen waren und zusammen nur 200 TWD (6 Euro) zahlten.
Wir besuchten den Kenting National Park mit seinem berühmten Leuchtturm. Danach gingen wir zum südlichsten Punkt Taiwans. Es ist eine kleine Plattform mit einem Kegel drauf und Blick aufs Meer. Während Kenting voller Touristen war, war die andere Seite des Südkap sehr ruhig. Sogar die Motorroller waren leise, denn viele Leute leihen hier einen elektrisch betriebenen Scooter aus. In Manzhou übernachteten wir auf dem schönsten Zeltplatz den wir in Taiwan hatten. Er war umgeben von grünen Hügeln, Obstgärten und Betelpalmen. Es war sehr ruhig und wir waren die einzigen Gäste. Die Besitzer des Zeltplatz luden uns sogar zum Essen ein.