Von Linz nach Wien

Ich aß gerade meine restliche Pizza zum Frühstück, als ich ein Motorflugzeug tief über dem Flugplatz Linz-Ost anfliegen sah. Außer Guillaume und mir war keiner weiter da. Ich dachte mir, der wird doch nicht etwa hier landen. Doch das tat er, plötzlich stand eine YAK 52 auf dem Vorfeld. Schnell griff ich meine Kamera und lief zum Flieger. Ich war sehr erstaunt und fragte die Piloten, ob alles in Ordnung sei. Es stellte sich heraus, dass sie ein Motorproblem hatten und deswegen eine Sicherheitslandung in LOLO gemacht haben. Der Flugplatz ist ein reiner Segelflugplatz, nicht für Motorflugzeuge (auch nicht für UL) zugelassen. Deswegen war das eine kleine Sensation, die ich Werner sofort mitteilte. Bevor aber jemand vom Flugplatz ankam, waren die YAK schon wieder in der Luft. Ich hörte das die Flugsicherung hier angerufen hat und sich nach dem Flugzeug erkundigte. Hoffentlich bekommen die Piloten nicht allzu viel Ärger.

Es war dann schon 11 Uhr als Guillaume und ich vom Flugplatz „starteten“. Die Strecke an der Donau war wieder sehr schön, die Radwege hierin  Österreich sind einfach die Besten (zumindest an der Donau). Unterwegs begleitete uns ein österreichischer Radfahrer ein Stück, der uns wertvolle Tipps für die Strecke nach Wien gab (besser die Südseite fahren, dort ist der Weg ruhiger und die Aussicht schöner). Er verabschiedete sich mit einem „Gott schütze euch“. Danach traf uns mal wieder ein Gewitter, dieses kam mit vielen Blitzen daher. Wir schafften über 70 km und ließen uns im Ort Freyenstein nieder, wo uns eine Oma auf ihrem Grundstück zelten lies. Der schöne Blick auf die Donau und die Berge wurde leider durch den Lärm der Bundesstraße getrübt, die auf dem anderen Ufer verlief. Die Nacht schlief ich nicht besonders gut und am nächsten Tag hing ich ganz schön durch. Doch ich hatte einen leckeren Traum von einem Brioche mit Nutella, den Traum erfüllte ich mir später bei Lidl. Guillaume motivierte mich und nach 50 km verdiente ich mir eine Stunde Mittagsschlaf. Danach kam ich leichter voran und wir machten 90 Kilometer. Unser Zelt stellten wir 1 m neben dem Radweg auf, hier auf der südlichen Seite kamen kaum Radler vorbei. Guillaume machte Scherze, dass wir doch noch weiterfahren sollten, im nächsten Dorf steigt bestimmt eine Party. Wir ließen den Abend ruhig ausklingen und hatten ein sehr leises Plätzchen.

Nachdem wir am nächsten Tag 14 km gefahren sind, kamen wir an einem Festival mit vielen jungen Leuten vorbei, die hier zelteten. Wenn wir das nur vorher gewusst hätten. Obwohl Guillaume gestern Abend nur Spaß gemacht hatte, stieg hier tatsächlich eine Riesenparty. Da wir aber heute nach Wien wollten, konnten wir hier leider nicht bleiben. Nach 65 km erreichten wir Wien, wir fuhren über die Donauinsel, der erste Eindruck war sehr schön. Zwischen der Donau und der Neuen Donau gibt es einen riesigen Park. Hier hätte man wohl auch gut zelten können, doch wir wollten auf einen Campingplatz um uns zu duschen und besser die Stadt besichtigen zu können. Auf dem Zeltplatz an der neuen Donau gönnten wir uns eine Nacht (EUR 13,50 pro Person). Morgen wollen wir Wien besichtigen. Für Montag und Dienstag haben wir Bratislava eingeplant.