Per Anhalter nach Teheran

Wir sind am Samstagabend des 08.09. erst spät von Täbris aus weitergefahren. Wir hatten einen 20 km langen Anstieg vor uns und die Sonne ging schon unter. In der Dunkelheit fanden wir neben der Straße keinen Platz zum Zelten, also beschlossen wir bis zur nächsten Stadt Bostanabad zu fahren. Dort fanden wir dann einen schönen Park wo wir mit anderen Iranern zelteten

In Bostanabad kaufte ich mir am nächsten Tag eine Simkarte von Irancell. Guillaume hatte schon eine iranische Simkarte in Jolfa gekauft. Der Verkäufer war sehr nett und wollte mir die Simkarte sogar schenken. Aber ich bestand darauf die 50.000 Rial (weniger als 2 €) selber zu bezahlen. Internet (GPRS) ist auch verfügbar, konnte ich aber erst eine Woche später aktivieren. Eine SMS kostet nur 160 Rial (0,5 ct). Dafür ist die Netzabdeckung leider nicht besonders gut. Wir fuhren dann über 100 km bis zur nächsten Stadt Miyaneh. Dort zelteten wir auch wieder in einem Park, aber es war nicht so schön wie in Bostanabad.

Am zweiten Tag nachdem wir Täbris verlassen hatten und wir 70 km gefahren sind, entschieden wir uns die restlichen 400 km per Anhalter bis nach Teheran zu fahren, um mehr Zeit in der Hauptstadt verbringen zu können. Dazu fuhren wir auf die Autobahn und hielten dort an einer Tankstelle. Guillaume malte ein Schild und in weniger als 30 Minuten fand sich ein LKW der uns mit nahm. Es war das erste Mal auf unserer Reise, dass wir eine längere Strecke nicht mit dem Rad zurücklegten.

Diese Truckfahrt war sehr lustig, der Fahrer und sein Freund schenkten uns immer wieder Tee und Cola ein. Sie hatten einen großen Gaskocher, den sie während der Fahrt in der Kabine benutzten. Dabei hat es in dem alten LKW russischer Bauart ständig geschauckelt. Der LKW-Fahrer bekam unterwegs einen Anruf und musste eine andere Route nehmen, er konnte uns nicht bis nach Teheran mitnehmen. Er setzte uns bei einem Parkplatz ab, wo viele andere LKWs hielten. So hatten wir innerhalb von 5 Minuten schon eine neue Mitfahrgelegenheit gefunden. Dieser Fahrer brachte uns dann bis nach Teheran zum Azadi Square, wo wir gegen 22 Uhr ankamen.