Männertag auf Bairisch

30. Reisetag

1.615 km

Um 6 Uhr in der Früh wurde mein Name gerufen. Was Guillaume ist schon wach, dachte ich mir. Er war schon draußen am Zusammenräumen. Na gut er brauch ja noch mehr Zeit als ich. Es gab kein Frühstück, wir sattelten um 8 Uhr auf und fuhren nach Dingolfing. Hier wollten wir uns etwas zu Essen kaufen, das letzte Mal hatten wir vor 2 Tagen eingekauft und standen nun mit leeren Mägen da.

Irgendwas war heute anders als sonst, obwohl es Donnerstag war, hatte der Kaufland geschlossen. Oh man, dann erst fiel mir ein, dass heute ein Feiertag ist. Wie konnte ich das nur vergessen und das auch noch an meinem Geburtstag. Wir fuhren dann zu einem McDonalds, dort lud mich Guillaume zu einem Frühstück ein. Ich aß 5 Croissants mit einer dicken Schicht Butter und Nutella, dabei fühlte ich mich wie Gott in Frankreich. [...]

Gemeinsamer Start von München – Entlang der Isar

Am 14.05. starteten wir am späten Nachmittag vom Marienplatz in München. Tanja und Lucas begleiteten uns. Lucas fuhr nach einer Stunde wieder zurück, da er noch arbeiten musste. Tanja blieb bei uns. Ich war sehr erstaunt darüber wie Guillaume all sein Zeugs am Fahrrad untergebracht hatte. Er hat sehr viel mitgenommen, seine Vordertaschen am Lowrider hingen gerade mal 5 cm über dem Boden. Das kann nicht gut gehen dachte ich mir, aber Guillaume fuhr damit problemlos und schnell.

Ich war sehr froh das es nun endlich losging, weil wir unseren gemeinsamen Starttermin immer wieder verschoben hatten. Selbst als wir zu viert durch die Stadt fuhren, stoppten wir, weil Guillaume sich noch eine Gürteltasche kaufte. Erst als wir aus der Stadt raus waren und in Ruhe an der Isar entlang fuhren, realisierte ich den gemeinsamen Beginn unserer Radreise. Tanja hielt sich gut auf dem Rad wenn man bedenkt, dass in Ihrer Heimat (die Ukraine) keiner Fahrrad fährt und Guillaume ihr das Rad fahren beigebracht hat. Sie entschied sich spontan mit uns die erste Nacht gemeinsam zu verbringen. [...]

Radlhauptstadt München

Als ich in München ankam, fielen mir gleich die vielen Radfahrer auf. Es ist wie in Berlin, nur etwas extremer, weil die Radfahrer hier vorwiegend auf schmalen Radwegen auf dem Bürgersteig fahren und nicht wie bei uns auf der Straße. Ich war oft überrascht, wenn ein Radler mich sehr dicht überholte, obwohl ich schon mit meinen breiten Rad den ganzen Radweg belegt habe. Passend zu meiner Ankunft gab es gerade eine Aktionswoche für Radfahrer in München. Ich sah auch viele Fahrradkuriere und Rikschafahrer. [...]

Ein Berliner in Bayern

21. Reisetag

1.283 km

Sieben Tage hintereinander war ich von morgens bis abends im Sattel. Nach meinem ersten Gewitter-Erlebnis fuhr ich am 3. Mai von Fulda über Teile der Rhön nach Bayern. Diesmal kam ich in den Bergen besser voran. Ich schaffte es bis nach Gemünden, dort übernachtete ich auf einem sehr schönen Zeltplatz und war gleich am Main.

Den nächsten Tag fuhr ich immer am Main entlang, es war wieder sehr heiß und viele Radfahrer waren hier unterwegs. Das erinnerte mich an meine Strecke entlang der Elbe, die ich nach Dresden gefahren bin. In Würzburg lagen die Studenten am Main und sonnten sich, manche gingen auch im Fluss baden.  Die Nacht verbrachte ich auf einem Zeltplatz in Ochsenfurt, an der Südspitze des Main. [...]

GEWITTER

Am 2. Mai bin ich von Rotenburg aus weitergefahren. Mein Tagesziel war Fulda. Ich fuhr den Radweg R1 an der Fulda entlang. Unterwegs kündigte sich ein Gewitter an, dunkle Wolken zogen auf und es rumpelte in den Bergen. Dann brach auch ein richtig heftiges Gewitter über mich herein. Zum Glück hatte ich mir rechtzeitig einen Unterstand gesucht.

Die Temperatur fiel mal eben von 25° auf 14° C. Man konnte nur noch 100 m weit gucken, alles dahinter verschwand in einer weißen Wand aus Hagel und Starkregen. Nach einer halben Stunde war das Gewitter vorüber. Auf den Wegen lagen noch viele Hagelkörner, umgestürze Bäume und die Felder dampften, so dass ich durch Nebelschwaden fuhr. In einem Dorf waren alle Straßen mit Schlamm überspühlt. Mein Fahrrad war danach entsprechend verdreckt. Später zog noch ein zweites Gewitter vorüber, hierbei bekam ich aber nur den Regen ab. [...]